«Die Nachfolgeregelung gehört mit zu den schwierigsten Aufgaben in der Geschichte eines Unternehmens und muss daher sorgfältig geplant und durchgeführt werden. Es geht dabei nicht nur um den Preis, sondern auch darum, den passenden Nachfolger zu finden, ein optimales Übergabemodell zu entwickeln und ein tragbares Finanzierungsmodell aufzubauen.»
2022 verzeichnete das Seco mit 2.2 % die tiefste Arbeitslosenquote seit 20 Jahren! Fachkräftemangel ist in aller Munde und gleichzeitig waren im letzten Jahr 93’000 Unternehmen (Erhebung Dun & Bradstreet) auf der Suche nach einer Nachfolgeregelung. Gemäss Dun & Breadstreet sehen bis zu 15.1 % der Unternehmen ein sich anbahnendes Nachfolgeproblem. Dies weil ihre Inhaber die Altersgrenze von 60 erreicht oder schon überschritten haben.
Prozentual am stärksten betroffen sind Unternehmen mit bis zu 50 Angestellten. In diesem Segment sind bis zu 15.7 % (Analyse Raiffeisenbank) der Unternehmen von einer fehlenden oder ungelösten Nachfolgeregelung betroffen. In einem Branchenvergleich stehen Druck- und Verlagsgewerbe am häufigsten vor einer nicht gelösten Nachfolgeregelung. Dicht gefolgt von Architekturbüros!
Bedeutung für Unternehmerin und Unternehmer?
Setzen Sie sich das Thema Nachfolgeplanung frühzeitig auf Ihre Agenda. Es geht länger als Sie denken. Studien belegen, dass Familieninterne (FBO) Lösungen mit 6,6 Jahren am längsten dauern. Gefolgt von Nachfolgelösungen durch eigene Mitarbeiter/innen (MBO) mit 3,3 Jahren. Am schnellsten sind Verkäufe an ein externes Management (MBI) mit 1,6 Jahren.
Unabhängig von der finalen Nachfolgelösung sollten Sie sich auf folgende vier Phasen vorbereiten. Diese geben Ihnen einen Überblick über die Themenvielfalt, die Sie in ihrer Nachfolgeplanung antreffen werden:
Phase 1
In einem ersten Schritt prüfen Sie, ob Ihr Unternehmen überhaupt übernahmefähig ist. Passen die Strukturen, Prozesse, Finanzen, Kundenstamm und vieles mehr? Erstellen Sie einen Fahrplan mit ihrem persönlichen Wunschdatum. Mit anderen Worten: setzen Sie sich ein Ziel, wann Sie in den wohlverdienten Ruhestand treten möchten.
Wir begleiten Sie in diesem Prozess mit SWOT-Analysen (1) oder einem strukturierten Unternehmenscheck und legen mit Ihnen die Rahmenbedingungen und Themengebiete fest.
(1) SWOT: Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren (strength, weekness, oportunities, treats)
Phase 2
Diese Phase zeichnet sich durch Detailanalysen und Grundsatzentscheidungen aus. Dabei geht es darum, alle Massnahmen zu definieren und einzuleiten, damit ihr Unternehmen auch wirklich übernahmefähig ist. Themen wie Unternehmensorganisation, Personalplanung, Finanzen oder Verbindung der Familie zum Unternehmen werden analysiert. Daraus resultiert ein detaillierter Projektplan mit Handlungsfeldern und Lösungsvorschlägen.
Phase 3
In dieser Phase werden Themen wie Steuern, rechtliche Bereiche, Altersvorsorge oder Umgang mit Immobilien im Besitz des Unternehmens behandelt. Nach Abschluss dieser Phase ist Ihr Unternehmen fit für eine Nachfolgeregelung und Sie sind sich nun im Klaren, welche Option Sie verfolgen wollen.
Phase 4
Erst jetzt beginnt die eigentliche Abwicklung der Nachfolgeregelung. Bei einer familien- oder firmeninternen Nachfolge bedeutet dies die schrittweise Übergabe der Führungsverantwortung, Sicherstellung der Finanzierung und endet im finalen Übergang der Eigentumsverhältnisse. Bei einem Verkauf des Unternehmens stehen folgende Themen an: Erstellen eines Verkaufsexposés sowie die Platzierung Ihres Unternehmens auf den Verkaufsplattformen. In diesem Prozess begleiten wir Sie mit der Auswertung potentieller Käufer sowie in den daraus resultierenden Verkaufsverhandlungen bis hin zur finalen Übergabe Ihres Unternehmens an den Nachfolger.
Risiko Unternehmerin und Unternehmer
Ein Thema muss noch explizit behandelt werden. Das Wichtigste des gesamten Prozesses, SIE als Inhaber/in.
Erfahrungsgemäss scheitern viele Nachfolgeregelungen daran, dass Sie als Inhaber/in nicht loslassen können, dem/der Nachfolger/in nicht genügend Wissen mitgeben oder einfach nicht bereit sind, Ihr Lebenswerk in andere Hände zu geben.
Der grosse Fallstrick dabei ist die «Übergabe vs. Abgabe». Sie als Inhaber/in müssen sich damit auseinandersetzen, was Sie übergeben und was Sie als Person abgeben. Ihr Unternehmen ist nicht nur mit ihrem Geist und Körper verwachsen, es ist ein Bestandteil ihres Lebens. Ihr Erfolg war Teil ihrer Person und Position in der Gesellschaft, und auf das alles soll jetzt verzichtet werden? Dazu kommt, dass der oder die Nachfolger/in gewisse Themengebiete anders sieht oder Technologien einsetzen will, die Sie nicht mehr verstehen. Da entsteht sehr schnell das Gefühl, dass man abgesetzt, ja sogar abgesägt werden könnte. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie mit dem/der potenziellen Nachfolger/in eine gemeinsame Basis bezüglich der Wertvorstellung (normativ), der Ausrichtung des Geschäftes (strategisch) und der Abwicklung des Nachfolgeprozesses haben.
Das klingt auf den ersten Blick vielleicht einfach, aber Hand aufs Herz: fällt es Ihnen wirklich leicht, Ihr Lebenswerk für immer in neue Hände zu geben?
Aufgrund der Komplexität können wir Sie als verlässliche Partner in diesem Projekt begleiten und unterstützen Sie in den einzelnen Schritten, kontaktieren zusätzliche Experten und arbeiten gemeinsam die optimalen Lösungen aus.
Machen Sie den ersten Schritt und vereinbaren einen Termin für ein unverbindliches Erstgespräch mit uns. Gerne zeigen wir Ihnen dabei die detaillierte Vorgehensweise auf.